Kleine Einstellung, großes Fragezeichen - Was man üben den Farbraum wissen sollte

Im Menü der meisten Kameras kann man i.d.R. zwischen zwei Farbräumen wählen. Standardeinstellung ist das sRGB Profil.
Fotografiert ihr in RAW, spielt die Einstellung des Farbraums in der Kamera keine Rolle, ihr fotografiert immer im vollen Farbraum den eure Kamera abbilden kann. Fotografiert ihr im JPG Format hat es großen Einfluss auf das spätere Bild. Spätestens beim Bearbeiten von Bilder müssen sich auch RAW-Fotografen mit dem Thema sRGB oder AdobeRGB auseinander setzen.

Es gibt auch keinen Grund, warum man als Benutzer von Adobe Produkten (Photoshop, Lightroom, Elements, InDesign usw.) den "Adobe-Farbraum" vorziehen sollte. Ihr könnt mit fast jeder Software den AdobeRGB Farbraum nutzen wie auch die Adobe Software andere Farbräume nutzen kann.
sRGB:
Verwendet dieses Profil beim Exportieren von Fotos die Online angezeigt, per Mail verschickt, in den meisten kommerziellen Foto-Labors zum Druck in Auftrag gegeben werden soll (betrifft auch den Tintenstrahldrucker daheim). Die meisten Labore erwarten ausschließlich sRGB-Daten und interpretieren die Farben sogar falsch, wenn sie in AdobeRGB oder einem noch größeren Farbraum (zb.:ProPhoto RGB) abgeliefert werden.
Der sRGB-Farbraum gilt quasi als Standard im gesamten Consumer-Segment und garantiert eine gleichbleibende Farbwiedergabe auf unterschiedlichen Monitoren, Fernsehgeräte, Beamern und Rechnern.
Einige Bearbeitungsprogramme oder Apps (Smartphone) setzten den Farbraum beim exportieren automatisch auf sRGB, teilweise ist es auch nicht möglich diesen abzuwählen.
Adobe RGB:
Der Farbtonumfang von AdobeRGB ist im Vergleich zu sRGB wesentlich höher und stellt somit mehr Farben da. Speziell in den Übergängen von Cyan nach Grün und Orange ist dies sichtbar. Für die Darstellung und Bearbeitung benötigt ihr entsprechende Ausgabegeräte/Software (meist recht teuer) die diesen Farbraum auch darstellen oder beherrschen. Daher nutzt man AdobeRGB meist nur für kommerzielle Zwecke wie Prints von Magazinen und Zeitschriften wo dies zum Teil von Auftraggebern auch verlangt wird.
Nutzt man privat einen Tintenstrahldrucker der den AdobeRGB Standard unterstützt kann man in Verbindung mit passendem Monitor und Software natürlich von diesem Farbraum profitieren und nutzt so den Teil der Mehrfarben.
Ein AdobeRGB-Workflow ist deutlich umfangreicher und umständlicher weil man stets drauf achten muss dem Profil auch gerecht zu werden. Verschickt man beispielsweise Fotos via Mail können diese farblich verfälscht werden weil der Empfänger Equipment nutzt welches sRGB darstellt. Das gleiche betrifft Prints die man an Fotolabors übermittelt die fast nur auf den „Standard“ sRGB setzen. Hier umbedingt vorher informieren.
Man kommt somit meist nicht ums konvertieren ins sRGB-Profil herum und stellt sich dann die Frage ob der Mehraufwand die Vorteile eines größeren Farbraums auch rechtfertigt.
Und was ist nun besser?
Es gleicht fast einer Glaubensfrage wenn ihr das Web nach den Farbräumen durchstöbert. Jede Seite zeigt ihr Vorteile und des anderen Nachteile auf.
Ich nutze das sRGB Profil in meinen Kameras und würde es auch jedem anderen so empfehlen. Eine optimale Wiedergabe auf allen Plattformen ist so ganz sicher gewährleistet :)
Wer sich in das doch recht umfangreiche Thema einlesen mag empfehle ich folgende Seiten: